28.08.2019 | Abschlussvortrag im CAIS Bochum

Der Vortrag am Ende der CAIS-Fellowship weist vor allem darauf hin, wie weit der derzeitige Zustand bzw. die derzeit sichtbare strategische Planung von öffentlich-rechtlichen Rundfunkunternehmen davon entfernt ist, den Medienwandel zu verstehen und eine aktive Rolle in ihm zu spielen.

Der Vortrag wurde nicht durch den Rundfunk, sondern in den (Westdeutschen) Rundfunk live übertragen. Skype lieferte einen Rückkanal.

Im Vortrag wird eine wichtige strategische Orientierung der ARD aus dem Jahr 2007 wieder aufgegriffen, die kurz nach ihrer damaligen Veröffentlichung aus dem Internet verschwunden war. Sie hatte allerdings Spuren in Reaktionen bei Befürwortern und Gegnern hinterlassen. Eine Ahnung davon, wie vorausschauend das Strategiepapier war, gibt dieser Kommentar im SPIEGEL:

Auch wenn sich heutzutage niemand ernsthaft über die Grundversorgung der Bevölkerung mit Internetzugängen oder Handys sorgt, mühen sich ARD und ZDF nach Kräften den Begriff weiter zu biegen und zu dehnen, um künftig auch digitale Vertriebs- und Dienstleistungsformen einzuschließen.

Ein Bemühen darum, der Entwicklung ein wenig zuvorzukommen, ist heute bei den gemeinschaftsfinanzierten Unternehmen nicht mehr zu bemerken. Sie überlassen das bedeutende Feld des Datenmanagements kommerziellen Plattformen, bis hin zu der absurden Verweigerung von Nutzerkommunikation in den eigenen Apps, während sie um ARD- und ZDF-Inhalte herum in fremden Umgebungen (Instagram, Youtube) durchaus stattfindet.

Download des Vortrags als PDF (13 MB).

Berichte

31.07.2019 | Unveröffentlichter Artikel

Dieser Beitrag entstand aufgrund einer Anfrage der Media Perspektiven, deren Redaktion sich für den Themenbereich Medienwandel interessierte. Sie wollte eine Untersuchung der Veränderungen ökonomischer Strukturen und Antworten auf die Frage, welchen Einfluss die Digitalisierung und neue Anbieter auf die Disruption klassischer Medienmärkte haben. Diese Anforderungen erfüllt der Artikel nur zum Teil. Er ist keine empirische und auch keine medienökonomische Untersuchung, sondern behandelt die unterschiedlichen Entwicklungsdynamiken der digitalen Medien und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Hinweise auf die im strategischen Management der Rundfunkunternehmen zu suchenden Defizite, die sich in der mangelnden Akzeptanz und Relevanz der öffentlich-rechtlichen digitalen Angebote niederschlagen, entsprechen nicht dem Stil der Beiträge in dieser ARD-nahen Zeitschrift, die deshalb auf die Publikation verzichtete.

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04.07.2019 | Ein Streitgespräch mit Leonhard Dobusch über eine demokratischere Rundfunkaufsicht. Veröffentlicht auf netzpolitik.org.

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24.01.2019 | Im März 2019 trete ich erneut eine Fellowship im Center for Advanced Internet Studies in Bochum an. Mein Forschungsthema in Kürze:

Transformation des Rundfunks

Das Projektziel ist die Bestandsaufnahme der aktuellen soziologischen, ökonomischen, juristischen und politischen Transformationskonzepte für den Rundfunk in Deutschland. Die Durchsetzung vernetzter Kommunikationsformen und ihre Integration der Massenmedien wird im Rundfunksektor meist nur im Register von Risiken (und Befürchtungen) abgehandelt. Durch Szenarienanalysen und Workshops mit Experten sollen die Chancen für Innovation und Transformation interdisziplinär ermittelt werden. Die Arbeitsergebnisse sollen für politische und unternehmerische Planungsprozesse zur Verfügung stehen. Mittel dazu sind neben der frühen Veröffentlichung aller Erkenntnisse die Vernetzung mit ähnlichen Projekten und die Planung weiterführender Veranstaltungen nach Projektende.

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23.10.2018 | Seit einigen Jahren, vor allem seit den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen von 2016, äußern auch in Deutschland Politiker, Journalisten und wissenschaftliche Beobachter Sorgen über Veränderungen der gesellschaftlichen Kommunikation. Die idealtypisch als gemeinschaftlich genutzte Sphäre des Austauschs von Meinungen beschriebene Öffentlichkeit scheint in voneinander abgeschottete Teile gespalten. In Artikeln, Büchern, Vorträgen und Konferenzen werden Gefahren für die Demokratie beschworen. Ein wesentlicher Beitrag zum Zustandekommen dieser Erscheinungen wird den Online-Medien zugeschrieben. Dabei gerät mitunter aus dem Blick, welche Effekte Medien nachweisbar auslösen können. Diesem Aspekt ist der Beitrag gewidmet, der als Vortrag am 9. Oktober 2018 vor dem Initiativkreis öffentlich-rechtlicher Rundfunk gehalten wurde.

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Beitrag in epd medien Nr. 29 vom 20. Juli 2018 (Webversion)
Leicht gekürzte Fassung für die Sendung Mehrspur von SWR2
Audioversion der SWR2-Fassung (leider etwas hallig)

Dem Publikum dienen

Frankfurt a.M. (epd). Wer gehofft hatte, in diesem Sommer eine medienpolitische Wende zu erleben, sieht sich getäuscht. Es liegen keine neuen Konzepte auf den Tisch, die dem heutigen Rundfunk eine Zukunft im Netz der Netze bahnen. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten, die eigens zu Strukturüberlegungen aufgefordert wurden, die über organisatorische Optimierungen hinausgehen, verweigern den Zukunftsdiskurs und legen ihr Schicksal in die Hände von Medienpolitikern und Lobbyisten. Untote Begriffe geistern durch die Papiere: die Presseähnlichkeit und der Sendungsbezug.Auf der anderen Seite ist die Entwicklungsdynamik der digitalen Medienumgebungen, in denen Presse und Sendungen keine Rolle mehr spielen, ungebrochen. Die öffentlichen Rundfunkunternehmen jedoch graben sich ein und hoffen offenbar, ihren Besitzstand so am besten verteidigen zu können.

Weiterlesen Neue Leitideen für den Rundfunk

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Heute, am 24.12.2017, wird Jonas Mekas 95 Jahre alt. Angesichts des ersten Drittels seines Lebens ist das ein sehr unwahrscheinliches Alter. Seine Tagebücher aus den Jahren 1944 bis 1955 enthalten Momentaufnahmen in einer schier endlosen Kette extremer und bedrückender Situationen. Das Unwahrscheinlichste ist die Sachlichkeit, mit der Erlebtes und Gehörtes aufgezeichnet wird, gelegentlich unterbrochen durch Kürzesterzählungen und ergänzt durch Photos aus dem Archiv des Autors.

Spector Books 2017

Jonas Mekas stammt aus Litauen, aus einer Bauernfamilie. Neben seiner Tätigkeit auf dem väterlichen Hof ist er ein besessener Leser und beginnt bereits als Jugendlicher zu schreiben und zu publizieren, auch noch unter den Bedingungen der litauischen Sowjetrepublik (durch den Hitler-Stalin-Pakt 1940) und der deutschen Besatzung 1941 bis 1944. Mit einem jüngeren Bruder bricht Mekas 1944 auf, um in Wien ein Studium zu beginnen. 1944! Auf ihrer Bahnreise nach Westen werden sie aufgegriffen und nach Elmshorn gebracht, wo sie bis zum Kriegsende in ein Zwangsarbeitslager gesteckt werden und in der Maschinenfabrik Neunert arbeiten müssen.

Weiterlesen Jonas Mekas, der ewige DP

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17.12.2017 | Die Diskussion über den Auftrag, die Finanzierung und die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland hat 2017 eine noch nicht dagewesene Intensität erreicht. Die folgende Übersicht benennt die wichtigsten Themen und verlinkt die zugehörigen Texte und Videos. Der gesetzliche Auftrag, die Struktur der Rundfunkanstalten und die weitere Finanzierung durch den Rundfunkbeitrag werden 2018 ebenso Gegenstände neuer staatsvertraglicher Regelungen sein wie der für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Systems entscheidende Telemedienauftrag.

— Der Beitrag erscheint auch auf ioer.org

Weiterlesen Öffentlich-rechtliche Medien: Krisenjahr 2017

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08.08.2017 | Von August 2017 bis Ende Januar 2018 darf ich als Fellow im Center for Advanced Internet Studies in Bochum (CAIS) mitarbeiten. Das Poster gibt einen Einblick in mein Projekt.

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