Die Darstellung der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation überrascht mit einer Novität: Es gibt jetzt ein „mediales“ und ein „nicht-mediales“ Internet. Letzteres benennt die besonders persönlichen, aktiven und kommunikativen Nutzungsformen der Online- und Mobilmedien, die garantiert in der Aufmerksamkeitskonkurrenz dem Fernsehen überlegen sind, selbst wenn dieses gleichzeitig läuft. Als „medial“ werden die Online-Nutzungen anerkannt, bei denen es um die Rezeption von Inhalten geht, die so auch auf anderen Kanälen verbreitet werden können.

Nichtmediales Internet

Ich habe mir erlaubt, diese unüberlegte und unseriöse (gekränkte?) Darstellungsform zu korrigieren. Wenn der Gesichtspunkt die Nutzungszeit (Y-Achse) ist, dann lässt sich die besonders intensive Online-Nutzung eben nicht unter den Tisch (den Strich) kehren, sondern gehört neben die anderen Säulen. Wie wird denn bitteschön Fernsehen und Radio überwiegend genutzt? Meist doch als Hintergrundmedium oder zur vorübergehenden Bespaßung. Wenn hier inhaltsanalytisch herangegangen würde, müsste dem größten Teil dieser Mediennutzung das Beiwort „tagesaktuell“ entzogen werden.

nichtmedial

Kommentare

14.09.2015 | In Berlin kommen auf Einladung der European Broadcasting Union Wissenschaftsredakteure aus Europa, Japan und USA zusammen, um die durch den Medienwandel erzeugten veränderten Anforderungen an ihre Arbeit zu diskutieren. In einer Keynote – eine zweite wurde von einer Buzzfeed-Managerin gehalten – fasste ich einige allgemeine Erkenntnisse zum Strategiewandel öffentlich-rechtlicher Rundfunkmedien zusammen und fügte einige spezielle Beobachtungen z. B. zum Problem der Verständlichkeit seriöser journalistischer Inhalte hinzu. Die kommentierte Präsentation zeigt die Grundelemente der Argumentation.

Berichte

31.07.2015 | Das EU-geförderte Projekt Grundversorgung 2.0 an der Leuphana-Universität Lüneburg, als dessen „operativer Leiter“ ich Anfang 2013 hinzu-gecastet wurde, ist beendet. Seine Ergebnisse: Eine Vielzahl von akademischen Einzelveröffentlichungen, Vorträgen und Beratungsgesprächen auch im medienpolitischen Raum, ein Grimme-Online-Award, eine Social-Media-Applikation zur Beobachtung der politischen Kommunikation, eine Smartphone-App für mediendidaktische Zwecke. Wie immer in langjährigen Projekten gab es auch Ideen, die nicht zu Ende geführt werden konnten oder scheiterten. Gelungen waren mehrere Konferenzen, z. B. Neueste Nachrichten. Ansonsten kam in zweieinhalb Jahren Zusammenarbeit im Centre for Digital Cultures viel Stoff für einen Campus-Roman zusammen …

Kommentare

19.06.2015 | Das Videoteam des Projekts Grundversorgung 2.0 hat kurz vor dem Projektende eins seiner angestrebten Ziele erreicht: den Gewinn des Grimme-Online-Awards. Die Bilder zeigen das gesamte Team und Bastian Asdonk (Format-Guru und Kopf des Teams), Steffen Gottwald (für den Kooperationspartner Styleheads) sowie die Laudatorin Christine Urspruch aka Sams bzw. Alberich.

Hyperbole-Team

Grimme Online Award 2015

Die Jury bemerkt zum Projekt: … unbändige Experimentierfreude findet sich im preisgekrönten YouTube-Inkubator „Hyperbole TV“, der zeitgemäß politische und kulturelle Themen vermittelt und so auch eine mögliche Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erforscht. Die Jury fordert lautstark: mehr davon!

Berichte