10.09.2024
Was dürfen wir über den sogenannten Globalen Süden wissen?
Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen dominieren die Elite-Nationen.
Das Problem: Eine Reihe von quantitativen Studien stellt immer wieder fest, dass es im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nur eine sehr geringe Zahl von Berichten über Länder des „Globalen Südens“ gibt, in denen ca. 80 Prozent der Weltbevölkerung leben. Die größten humanitären Katastrophen, die verlustreichsten Kriege der letzten Jahrzehnte wurden kaum berücksichtigt, so dass sie und viele globale Probleme und Bedrohungen nicht zu Gegenständen der privaten und öffentlichen Meinungsbildung werden können.
Eine neugegründete Initiative macht auf diesen Sachverhalt aufmerksam und sucht weitere Unterstützer.
Ihr Positionspapier kann hier abgerufen werden.
Die qualitative Seite bleibt dabei bislang unberücksichtigt. Auch wenn die Anzahl der Berichte nicht die Bedeutung der Weltregionen des Globalen Südens widerspiegelt, es gibt solche Berichte, dazu Dokumentationen und Filme (auch fiktionale). Nun ist eine Studie in Planung, die ermitteln soll, welche Perspektiven diese Produktionen prägen. Es geht einerseits um die Schwerpunkte und Orientierungen der Autorinnen, Autoren und Berichterstatter, andererseits um die erkennbaren Positionen und Denkweisen der Protagonisten ihrer Beiträge. Ganz wesentlich ist dabei die Frage nach der Kontextualisierung der Positionen durch die Analyse von Hintergründen, durch Erläuterungen von historischen und örtlichen Umständen des aktuellen Geschehens oder von aktuellen Äußerungen. Vielfalt im Sinne des Rundfunkauftrags betrifft auch die Vermittlung von Werthaltungen und Verhaltensmustern in jeder Lebenssphäre der Gesellschaften des Globalen Südens, in Politik, Ökonomie und Kultur.